Ausflug ins Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn

Am 18.10.09 tauschten alle Mitarbeiter des JN-Teams ihren freien Sonntag gegen einen spannenden, ereignis- und lehrreichen Tag im Heinz Nixdorf MuseumsForum Paderborn. Auf 6000qm erlebten wir im größten Computermuseum der Welt Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Informationstechnik!

Bereits aus der Zeit um 3000 v. Chr. gab es die ersten Ausstellungsstücke mit Keilschrifttexten und Hieroglyphen bis hin zu Papyrus, Gutenberg und den Anfängen des massentauglichen Buchdrucks. Weiter ging’s mit einer Vielzahl verschiedenster Schreib- und Druckmaschinen und  –  was mir besonders gut gefallen hat – mit der Entwicklung vom ersten Rechenschieber bis zur Registerkasse! Hier konnten die Kinder in uns sich den gefühlten halben Tag lang mit Rechenaufgaben an einigen für die Besucher zugänglichen Exemplaren vergnügen…

Wenig später fanden wir uns dann in einem 50m² großen „Raum“ wieder, in dem Teile des ENIAC, des ersten rein elektronischen digitalen Universalrechners von 1946 zu sehen waren – hervorzuheben ist hier das Wort „Teile“, da die komplette Anlage damals eine Fläche von 10x17m beanspruchte und 27 Tonnen wog. Sehr schön fand ich am Ende dieses Raums den zum Vergleich an die Wand dekorierten modernen Mikroprozessor, der die gleiche Rechenkapazität aufwies  und genauso ansteuerbar war wie der ENIAC, es war also tatsächlich der gleiche Rechner, nur mit einem schier unvorstellbaren Größenunterschied.

Ein bisschen benebelt von den Maßen dieses ersten im Museum ausgestellten Computers machten wir einen Abstecher zur Telekommunikation und gingen von der Fräulein vom Amt vorbei an diversen Telefonen bis zum nächsten beeindruckend großen Ausstellungsstück: einer Vermittlungsstelle, die tatsächlich noch bis 1994  in einer Kleinstadt in Betrieb gewesen war und mit einigen angeschlossen Telefonen das Verfolgen der einzelnen Arbeitsprozesse bei Orts- und Ferngesprächen erlaubte – wir verbrachten mindestens zehn angestrengte Minuten damit, herauszufinden, welche Gebührenzähler zu unseren ausgewählten Telefonen gehörten.  Insgesamt war es erstaunlich zu sehen, wieviele Relais und Arbeitsschritte noch bis zur Digitalisierung des Telefonnetzes Anfang der 90er benötigt wurden um bspw. ein analoges Ferngespräch zu vermitteln.

Nach einem schmackhaften Mittagessen im all unsere Erwartungen übertreffenden Bistro schauten wir uns dann die ganze erste Etage noch einmal im Rahmen einer Führung an, die nach über 250 „alsos“ und insgesamt wahrscheinlich genausovielen „ähms“, „sozusagens“ und „sos“ letztendlich trotz dessen informativ und interessant in der zweiten Etage mit den letzten 40 Jahren Computertechnik sowie mit Zukunftsausblicken endete.  Also sozusagen eher das, was man sich unter einem, ähm, also so einem Computermuseum vorstellt.

Wir verbachten noch knappe zwei Stunden damit, uns mit der (leider nur mittelmäßig) umgesetzten  kI-Simulation Sam zu unterhalten, im 3D-Softwaretheater die Simulation eines Autokonzerns zur Entwicklung von Autoscheinwerfern anzusehen und zwischen der Cray-2, einem runden 2,5 Tonnen schweren Vektorsupercomputer  mit 4GB Arbeitsspeicher von 1985, dem ersten Apple Computer, dem ersten Laptop, vorbei an den Meilensteinen der Softwaregeschichte, an einer Auswahl verschiedenster Mobilfunkgeräte jeder Generation und durch die verschiedensten Anwendungsbereiche von Computern bspw. in Kunst und Musik zu stöbern. Zwischendurch erholten wir uns bei einem Video über die Erfolgsgeschichte der Firma Nixdorf und vorallem über Heinz Nixdorf, den Pionier der deutschen  Computerindustrie und Namensgeber des Museums.

Am Ende wurden wir dann ein letztes Mal mit diversen Auslebungsmöglichkeiten unseres Spieltriebes belohnt und durften künftige sowie auch aktuelle Technologien wie beispielsweise die Blicksteuerung, Gestensteuerung oder auch alle aktuellen Betriebssysteme, Flugsimulatoren und andere Spiele ausprobieren.

Mein Fazit: Das HNF Paderborn ist viel mehr als „nur“ ein Computermuseum – jedes Medium, welches dazu gedacht war und ist, Informationen zu speichern und weiterzugeben, ist dort ausgestellt oder erwähnt. Daher lohnt  sich der Besuch meiner Meinung nach für jeden, der sich für dieses breite Themengebiet interessiert, egal wie technisch versiert, jung oder alt er ist. Der günstige Eintrittspreis und die interaktive Museumslandschaft machen den Tagesausflug zu einem Erlebnis, dass ich sehr gern wiederholen und weiterempfehlen werde!

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